Wie singt die Welt?
Text: Vivian Alterauge

In Afrika wohnen Löwen, und in England gibt es eine Königin, die nachmittags immer nach Keksen verlangt? In Schottland lebt ein Monster im See, und in Italien essen sie immer Lasagne und Pizza? Stimmt, Kinderlieder produzieren einfache Klischees. Aber ein Klischee besteht schließlich nur so lange, weil es auch ein bisschen (und manchmal sogar ein bisschen mehr) Wahrheit enthält. Mit Musik können wir die Welt entdecken, können gedanklich an Orte zurückreisen, an denen wir schon waren. Musik erzählt Geschichten für uns, die Gefühle erzeugen – und darum geht es ja auch in Kinderliedern. Eine Geschichte und ein Gefühl, über die man sprechen kann. Vielleicht stellen Kinder dann fest, dass sie gar keine Königin gesehen haben, als sie in England waren – und dass Löwen doch bloß einen klitzekleinen Teil Afrikas bewohnen? Trotzdem haben die paar Strophen des Liedes etwas in den Kindern geweckt.
Ein Interesse für das Unbekannte, vielleicht auch eine Sehnsucht. Und genau deshalb begeben wir uns im kinderzimmer gern mal auf Kopfkino-Weltreise mit der CD „Die 30 besten Kinderlieder auf Weltreise“: Wir machen halt auf allen Kontinenten, entdecken Mexiko, Italien, England und auch Australien. Spüren die warme Sonne, hören die landestypischen Klänge, lauschen den fremden Geschichten und tanzen eben auch mal mit den Samurai oder segeln mit den bollerigen Wikingern. Jedes Hören und jedes Mitmachen lässt die Ferne ein bisschen näher an uns heranrücken, erweckt Empathie für das Unbekannte. Und darum geht es schließlich: Selbst wenn ein Land weit weg ist, selbst wenn Menschen weit, weit weg wohnen und wir vielleicht niemals die Chance bekommen, sie kennenzulernen, gehören sie zu unserer Weltgemeinschaft.
Die Welt, heißt es nicht ohne Grund, ist ein Dorf. Und wenn die Welt mal wieder zu Gast in Hamburg ist, zu Besuch oder auf Dauer, ganz egal, dann heißen wir sie willkommen. Im kinderzimmer sind alle Nationen willkommen, und Vielfalt ist eine Bereicherung, weil sie den eigenen Horizont erweitert und hilft, andere Menschen nicht abzustempeln, bloß weil wir ihre Sprache nicht verstehen oder sie andere Lieder singen als wir. Und von Achtung, Toleranz und Respekt fremden Kulturen gegenüber haben wir alle was: eine friedliche Gesellschaft, in der jeder sein darf, wie er sein möchte!

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